
01 März Zwischenblick Februar – März 2025
Der kürzeste Monat des Jahres liegt bereits hinter uns, der komplette März noch vor uns , also ist es der perfekte Zeitpunkt für einen Zwischenblick. Mit seinen 28 Tagen fegt der Februar irgendwie besonders schnell durch. Vielleicht hängt das ja auch mit seinem lateinischen Wort- und Bedeutungsstamm zusammen: reinigen. Ich schrieb im letzten Zwischenblick davon. Mit der tieferen Bedeutung von Wort & Sprache hab ich es wohl gerade – siehe letzter Blogartikel.
Nicht vorbei ist derzeit hingegen der Fasching oder Karneval – im Gegenteil: mit diesem Wochenende „hellaut & alaavt“ es an allen Ecken … die ich persönlich weiträumig umschiffe. Einkehr und Innenschau sind gerade eher auf dem Plan, was sicher auch mit den gewichtigen und betrübenden Themen der letzten Wochen, Tage und Stunden einhergeht.
Den Kopf hängen lassen, ist keine Option. Also widme ich mich der persönlichen Rückschau, meiner „Franzrevue“. Warum es mir bei alldem plötzlich so französisch zumute wird, kann ich selbst nicht sagen.
Die drei großen Themen im Februar
wollen sich prompt „en francais“ vorstellen. Allons-y:
Adieu Facebook & Instagram
Anfang Februar hörte ich auf WDR einen Bericht zum 21. Geburtstag von Facebook – ich berichtete HIER. Da entschloss ich mich, 21 Tage Pause einzulegen, um mich weiter zu informieren und gegebenenfalls nach Alternativen Ausschau zu halten.
Und die habe ich gefunden – im Fediverse. Fedi-was? Der Begriff setzt sich zusammen aus Federal & Universe. Und genau so mutet es an. Der verlinkte Wikipedia-Artikel verschafft einen guten Überblick.
Ich mache es kurz: Ich bin fortan auf Mastodon und Pixelfed aktiv, derzeit noch sehr zurückhaltend, weil ich die Zeit OHNE Handy und Computer sehr schätze. Es ist aber verblüffend, wie anders, eben auch offener hier kommuniziert wird. Für mich ein kleines Abenteuer und täglich wechseln so viele Menschen weg von META, da kommt glaube ich eine große Bewegung gerade in Schwung – Aufbruchs-Stimmung!
Und wie so oft: kaum macht man sich einmal auf den Weg, ploppen die Zeichen überall auf: Kongress für Marketing gezielt OHNE Socialmedia, Workshop für alternative Socialmedia, speziell Mastodon. Ich glaube, ich bin auf dem richtigen Weg.
Oper légère – toujours mon amour
Gleich drei mal durfte ich mit meiner wundervollen Kollegin Jeong-Min Kim sogar zwei verschiedene Opern spielen. Romeo & Julia und Zauberflöte. Unter anderem im schönsten Theater der Welt, wie ich persönlich finde: dem Wilhelma Theater in Stuttgart:
Der Saal war voll! Was für ein treues Publikum in Stuttgart, und so viele Neue! Mir ist jetzt, wo wir nach knapp 2 Jahren Zwangspause das Format wieder aufgenommen haben, erst so richtig klar geworden, was mir diese „Oper légère“ bedeutet und schenkt! Wie wichtig genau dieses Format für mich und meine Entwicklung ist. Oh namenlose Freude! – um hier gleich einmal Beethoven zu zitieren.
Aber auch, was es „kostet“: da hältst du dich tapfer von allen Erkältungs-Keimen fern und bist gefühlt die einzig Unverschnupfte, da kriecht dir der Feinstaub einer ungeschickten Wetterlage in den Hals und sorgt beinahe für Reibeisen. Nichtsdestotrotz bin ich entflammter denn je, meine Mission der leicht genießbaren Oper weiter in die Welt zu tragen. Im Sommer geht es also wieder auf die Inthega, DIE Fachmesse für Gastspiele & Theaterbetriebe.
Ausgleich – das ist das Stichwort, bei all dem bunten Zirkuszauber den ich da meinen Beruf, meine Berufung nennen möchte. Bei allen Turbulenzen und massiven Pendelausschlägen immer wieder in die eigene Mitte finden. Wohl denen, die eine Methode oder einen Schlüssel für sich entdeckt, erprobt und kultiviert haben! Für mich ist es ganz klar:
Die Natur – mein Monrepos
Ich jogge nicht durch den Wald. Nicht, weil ich joggen doof finde, sondern weil ich dann nichts vom Wald mitbekomme. Womöglich noch mit Kopfhörern auf den Ohren – undenkbar!
Ich schaue, ich rieche, ich lausche. Bin langsam. Halte inne, staune und sammle. Beim Sammeln von diesen Schätzen sammle ich meine Gedanken. Ordne das Gesammelte solange hin und her, bis es „schön“ ist. Und dann geht es mir gut, sehr schön. Wie innen so außen, wie oben so unten, wie im Kleinen so im Großen. Egal, ob es nun Mandala, Sandpainting oder Haywarikuy genannt wird, allen gemein ist der Gedanke, der Glaube, eingebunden zu sein in die großen Zyklen von Mutter Natur. Meistens habe ich im Wald eine leere Mülltüte dabei, die am Ende ebenfalls meistens rappelvoll in meine Tonne wandert.
Allerhand Erlebtes
Wenn der reizende Kollege und Schwanenritter Markus Stollenwerk nach dem Konzert in Ratingen noch albern mit dir auf der Wippe rumgondelt, hast du den schönsten Beruf der Welt.
Es ist ja Lebenszeit. Was für ein Glück, wenn Arbeitszeit, Lebenszeit und Lieblingszeit zusammenfallen. Natürlich scheint auch bei mir nicht immer die Sonne, doch Dank der Dozentin Ayscha Lucas-Gesing bei der Naturheilkunde-Studie im vergangenen Jahr weiß UND berücksichtige ich: „Never miss the magic moment“. Das Leben bietet so viele dieser zauberhaften Momente. Man muss sie manchmal auch sehen wollen.
Wenn deine liebe Freundin zu Besuch kommt und dir so schöne Sachen schenkt, hast du vielleicht nicht ALLE jedoch die SCHÖNSTEN Tassen im Schrank.
Wie wichtig und schön und beglückend und ausgleichend und erheiternd und vertrauensspendend ist es, sich mit lieben und liebevollen und zugewandten Menschen zu umgeben. In den Austausch gehen. Geben und Nehmen. Gemeinsam Lachen und Weinen, Blätterkrokant essen und wandern gehen. Danke.
Wenn die Politik im Außen und Innen für Unruhe sorgt. Es ist nicht WAS wir erleben, sondern WIE wir damit umgehen. Eigentlich entstammt diese These der Trauma-Therapie. Ich finde, dass wir das alle derzeit beherzigen können. Welche Widerstandskräfte habe ich und wie pflege ich diese für maximale Elastizität, Belastbarkeit, Ausdauer UND hoffnungsfrohe Zuversicht?
Mir ist in diesem Monat „zufällig“ mehrfach Aesops Fabel von Hase und Schildkröte begegnet, wie hier auf dem Spielkartenbild. Gerne bin und bleibe ich Schildkröte. Langsam, kleine Schritte, erdbodennah, immer weiter voran, nicht aus der Ruhe bringen lassen, und ab und an ein Kräutlein knuspern.
Meine Blogartikel
Kompliment des Monats
Diese neue Rubrik ist mir nach dem letzten Opernkonzert eingefallen. Es ist so, dass mir wunderbarer Weise ab und an die Zuschauerinnen oder Leser mitteilen, was Ihnen besonders gefallen hat. Das tut nicht nur meiner Seele gut, das ist oft auch total erhellend, weil ich ja erstmals gar nicht weiß, wie meine Ideen ankommen UND man für sich und sein eigenes Werk immer einen speziellen, ich möchte fast sagen verstellten Blick hat.
Also hilft die positive, wie die konstruktiv negative Kritik immer, voranzukommen, wenn man denn will. Ja, ich will. Und weil ich es gern schön habe, teile ich hier im Zwischenblick fortan das schönste Kompliment des Monats. Das heute stammt von einem Zuschauer nach „Romeo & Julia“ im Alten Bahnhof Kettwig:
„Was für ein schöner Abend, was für tolles Konzept! Zum ersten Mal bin ich in der Oper nicht eingeschlafen!“
Dannheim im Glück, alles richtig gemacht.
Über den Tellerrand
In dieser Rubrik erlaube ich mir, in den kommen Monat zu lugen, und was er so bringt. Und er bringt viel, der März. Gerahmt wird der Monat von zwei Konzerten zu zweien meiner musikalischen Heldinnen:
Whitney & Doris
Das ist ein besonderes Fest, weil wir mit der Whitney tatsächlich die nagelneuen, supercoolen promusic studios meines sehr geschätzten Kollegen Stollenwerk „einweihen“. Und zum Ende des Monats darf ich ebenfalls gemeinsam mit ihm im Rahmen von Jelena Ivanovic Reihe Theatino im Essener Eulenspiegel Kino Doris Day huldigen darf.
Große Vorfreude und kleiner Spoiler: mit beiden Programmen sind wir nächsten Monat zu Ostern in Putbus auf Rügen, herrlich!
franzi geht dann heim
Drei Mal werde ich in diesem Monat von meiner außergewöhnlichen und außergewöhnlich tollen Wanderung 2023 erzählen, aller sehr guten Dinge! Am Weltfrauentag im Beginenhof in Essen. Tags darauf im schönen Haiger und zur TagundNachtgleiche, dem Frühlingsanfang, in Castrop-Rauxel.
Wer kommt und macht mit beim Lieder-Lotto? Fragen zu Routenplanung und Materialempfehlungen beantworte ich genau so wie zu Heimweh und Wetter.
Franzis Krautschau
Die erste Kräuterwanderung haben wir bereits Mitte Februar genossen und ich freue mich schon jetzt wie Hulle auf die nächste Krautschau am 15. März. Viele Grüne Helferlein warten da bereits am Wegesrand. Ach du Grüne Neune!
So heißen sie, die Frühjahrskräuter, die den Körper so wunderbar in Schwung bringen nach dem Winter. Der Bär macht es vor – mit seinem Lauch.Der müsste demnächst auftauchen. Also nicht der Bär, sondern der Bärlauch. Interesse und Anmeldung unter: kontakt@franziska-dannheim.de
Mehr zu meinen Terminen finden Sie HIER.
Nun wünsche ich uns allen einen beschwingten Vorfrühling, auch wenn es den Allergikern schon die Hasel-Pollentränen in die Augen treibt, und wünsche ich allen, die es wollen, ein heiteres und entspannendes Karnevals- und Fasnachts-Treiben.
Bleiben wir einander wohlgesonnen,
Ihre und eure Franziska Dannheim
No Comments