Warum ich blogge – zum elfjährigen Jubiläum

Zu allererst möchte ich nicht mit dem WARUM, sondern mit dem DASS ich blogge, beginnen.

Meine ersten, knappen Artikel schrieb ich einstens noch unter einer Rubrik Aktuelles. Mein langjähriger Berater, Verleger und Freund Stefan Loeffler legte mir in der Entwurf-Phase meiner damaligen Internetseite dringend ans Herz, auf der Seite von Konstantin Wecker nachzuschauen, wie jener dort unter der Rubrik News seine aktuellen Gedanken und Ideen in die Welt hinaus schreibt.

Erste zarte Anfänge

Das hat mir auf Anhieb gefallen: Hier mal ein kleiner Vierzeiler zum Frühlings-Erwachen, da mal eine Konzert-Hinweis, oder – wie man hier auf dem ersten Bild sehen kann: Die Ankündigung unserer neuen CD Favoriten, im Februar 2013.

Das war ein Meilenstein in der „légèren Opern-Karriere“von Jeong-Min Kim und meinereiner: Die erste CD mit Arien aus unserem bisherigen romantischen Opern-Repertoire. Eben unsere Favoriten. Foto CD-Cover: Hajo Müller

Nun muss ich noch mal erwähnen, dass die ersten 7 Jahre dieser Rubrik Aktuelles nichts mit epischem Schreiben, oder Umkreisen tiefschürfender Themen zu tun hatten. Das kam erst durch die digitale Begegnung mit der Sympatexterin Judith Peters und ihrer Content Society. Sie rief Anfang 2021 mal wieder zum Boom Boom Blog auf – quasi einem Einsteigerkurs zum Thema Bloggen und ich dachte mir: „Das überlegst du dir doch schon so lange, Dannheimerin. Melde dich mal an.“

Ich bin eine von denen, die gerne hartnäckig behaupten, von Technik keine Ahnung zu haben. Überforderung macht sich bei all den englischen Spezial-Begriffen sofort breit, sanftes Hyperventilieren setzt ein, und überhaupt: analog ist doch sowieso viel schöner. Zack – Bildschirm zugeklappt. Laune auch.

(R)Evolutions-Sprung in meinem Schreiben

Und dann kam Judith: Schallendes Gelächter bei Bildschirmabstürzen während gemeinsamer Zoom-Groß-Runde, auch Begriffe wie Technik-KungFu machten mir sofort Mut. Die inhaltliche Expertise und Judiths heitere Inspirations-Sprudel-Quelle sowieso. Außerdem habe ich dabei erst erfahren, dass meine Rubrik Aktuelles bereits mein Blog war, zumindest eine Vorstufe und Einstieg.

Wenn ich nun auf meine Homepage unter der Kategorie Blog – wie ich es dann bald umbenannt habe – nachschaue, entdecke ich diesen Artikel als meinen ersten „echten Blogartikel“: Warum ich mich Multidilettantin nenne.

Was für ein Titel – Was für ein Einstieg! Wenige Tage zuvor habe ich mir den langen dunklen Zopf selber abgeschnitten. Frischer Wind in Dannheims Hirnwindungen! Foto: Hajo Müller

Und seither schreibe ich in recht gepflegter Regelmäßigkeit. Schreibe mich quasi spiralförmig immer tiefer in meine Gedanken, Ansichten und Überzeugungen hinein und gleichzeitig hinaus in die Welt. Natürlich kann man sagen: Wen interessiert das? Aber das interessiert mich eigentlich nicht. Ich schreibe, also bin ich. Ich singe, also bin ich. Ich atme Waldluft, also bin ich. Bin eben eine glückselige Multidilettantin.

Auch wenn ich weiterhin – ich möchte zugeben: manchmal immer noch ein wenig trotzig – längst nicht alle technischen Angebote und Möglichkeiten, die mit die Content Society bietet, nutze, so genieße ich den wöchentlichen Austausch mit all diesen gleich- und wohlgesonnenen Wort-Liebhaber*innen ungemein.

So mancher der wöchentlichen Themen-Vorschläge verhallte erst einmal in meinem Vorurteils-Vorderhirn, um dann meist nach überraschend kurzer Zeit doch ein spezielles Thema bei mir zu entzünden.

Genauso war es dieses Mal. Thema: Die „Geschichte meines Blogs“. Und ich dachte noch: was gibt es zu meinem Bloggen zu schreiben? Dann habe ich spaßeshalber die Wayback Machine befragt, eine Online-Maschine, die unzählige Internetseiten in ihren unterschiedlichen Entwicklungsphasen-Stufen gespeichert hat. Was für eine Freude, hier ein wenig in meiner Vergangenheit zu stöbern. Herrliche, vergessene Perlen seit „Coco-lorez“, meiner Musik-Comedy-Phase mit Carmela De Feo, sind dabei!

Außerdem konnte ich dabei auch die Entwicklung meines Schreibens und meines Blogs begutachten – im wahrsten Sinne des Wortes: Be GUT achten.

Bisheriger Höhepunkt

Mein bisher größter oder umfassendster Wurf war und ist der Reiseblog franzi geht dann heim, den ich zu meiner letztjährigen Wanderung geschrieben habe. Die Resonanz war wunderbar und motivierend, habe ich mit meinen recht ungeschönten Betrachtungen zu 1000 km Wegstrecke, eigenem Nervenkostüm bei Dauerregen und Begegnungen aller Art, so manchen Nerv getroffen – oder auch schlicht für Übernachtungstipps gesorgt.

Auch die Vorbereitungen habe ich im Blog beschrieben und von der wunderbaren Illustratorin Karolina Golightly sogar ein“ Wander-Abzeichen“ bekommen.

Drei Unterkapitel hat dieser Artikel, drei Bilder dazu, und wir alle wissen: Aller guten Dinge sind DREI, so haue ich ganz zum Schluss dieser DREI Aspekte den größten Klopper raus: Es gibt gerade ZWEI interessierte Verlage, mit denen in näherer Zukunft aus meinem Blog ein Buch gedeihen könnte. Die Verhandlungen laufen. Es ist unfassbar spannend, ich werde berichten. Wenn es denn wirklich so kommen soll, dass ich zum ende dieses Jahres das Buch zur Tour des Vorjahres in des Hand halten werde, dann hat sich nicht nur eines meiner Vorhaben für 2024 direkt im ersten Quartal eingelöst, sondern jeder einzelne Buchstabe, den ich seit jenem Februar 2013 auf meiner Homepage veröffentlicht habe, mehr als nur gelohnt! ELF JAHRE! Und nicht nur die Haare wachsen längst wieder! HURRA!

Dannheim im Glück, und kocht sich heute vielleicht ein köstliches Buchstaben-Süppchen. Bonne appetit et au relire,

ein schönes Wochenende wünsche ich allerorten,

Franziska Dannheim

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