Frau neben blühender Zaubernuss, im Hintergrund Wald

Mein Motto für 2023: In der Ruhe liegt die Kraft

Heute, mit Epiphanias am 6. Januar ist meine Zeit zwischen den Jahren beendet. Ich habe es mir erlaubt, in diesen vergangenen zwei Wochen aus dem öffentlichen Leben und den sozialen Medien zu verschwinden. Und das hatte – neben der stimmungsvollen Rauhnachtsbegleitung durch Alexa Szeli – seine sehr guten Gründe.

Wie ich exakt vor einem Jahr, in einem meiner ersten Artikel unter der „Schirmfrauschaft“ von Judith Peters schon geschrieben habe, sind diese Tage zwischen Weihnachten, über Neujahr bis zu Dreikönig(in) wichtige Zeit der stillen Einkehr, der Besinnung, und der Zeit, meine Wünsche fürs neue Jahr ins Dasein zu träumen. Gut, dieses Jahr kam es – wieder einmal – anders, als geplant.

Die zauselige  Zaubernuss (Hamamelis) blüht strahlend gelb in meinem Garten und ihr Duft ist einfach nur himmlisch!

Es ist jetzt also weniger ein Zwischenblick, sondern vielmehr ein klarer Blick nach vorn! Und das ist gut so. Zau-ber-haft – möchte ich im Angesicht dieser Zaubernuss sagen.

Wie ich es in meinem großen Jahresrückblick vom 20. Dezember noch veröffentlicht habe, trat das Thema Tod & Sterben bemerkenswert häufig und intensiv in mein Jahr 2022. Konsequent und eindringlich durfte ich also dieses Jahr pünktlich zum 31.12. mit der Sterbe-Begleitung einer nahen Angehörigen beschließen. Und ehrlich: ich bin noch nicht recht zurück im profanen Strom der Zeit.

Um so besser, mich direkt mit einer Vorausschau, meinem Motto fürs kommende Jahr zu befassen – und dieses Motto habe ich deutlich vor dem 31.Dezember festgelegt; dies nur am Rande.

In der Ruhe liegt die Kraft

Das war der erste Morgen dieses neuen Jahres, und ich habe mir diesen in Ruhe betrachtet und wirklich viel Kraft aus diesem gold-gelben Farbspiel geschöpft.

Warum genau dieses Motto?

Ja, ich gebe zu: von außen betrachtet ist „die Ruhe“ nicht unbedingt das, was man gemeinhin mit dem Temperament einer Dannheimerin verbinden könnte. Da war und ist in den vergangenen Jahren so viel Buntes entstanden. So viele knallige Ideen sind da in die Welt gehüpft, dass mir beim Versuch, meine Vita zu aktualisieren selbst etwas schwindelig wird!

Wie wunderbar, dass ich die Möglichkeit habe und hatte und mir immer genommen habe und weiterhin nehmen werde, all meine Träume und Ideen in die Welt hinaus zu posaunen, manchmal leiser, manchmal lauter. Mal lösten diese Posaunen, diese Kreativ-Würfe, kräftige Kringel – ich liebe dieses englische Wort „ripples“ auch wenn ich für Anglizismen sonst nichts oder kaum etwas übrig habe – auf der Wasseroberfläche aus, manchmal weniger.

Was bedeutet das neue Motto für mich

„In der Ruhe liegt die Kraft“ bedeutet für mich – neben vielem anderen – auch, wie wichtig es für mich und mein Schreiben war und ist, weiterhin Mitglied der Content Society zu bleiben: weiterhin mit diesem Kreis an Menschen an die Kraft des Wortes zu glauben und an der eigenen Ausdruckskraft zu arbeiten. So gönne ich mir ein weiteres Jahr der Entwicklung, der Entdeckung, des Ansporns durch die unglaublich mitreißenden und motivierenden „Sympatexter“.

Ich erkenne und akzeptiere mich immer mehr als Sängerin UND als Liederfinderin UND als Geschichenterzählerin UND vor allem als Langhaarmädchen: die silberdurchzogene Pracht gedeiht ca. 1,5 cm pro Monat und taugt schon wieder zur Steckfrisur – siehe Artikel vom Dezember.

Als ich beschlossen habe, dass wieder gewachsen werden darf, blühte der Sommerjasmin vor meinem Fenster – perfekter Bogen: heute blüht der Winterjasmin!

Nicht nur die Zaubernuss, auch der Winterjasmin steht jetzt in voller Blüte. Was für eine schöne Inspiration, dass das Leben wieder aufersteht.

Wenn ich mit realistischem Blick das Geburtsdatum auf meinem Personalausweis betrachte, dann weiß ich, oder viel mehr mein Intellekthirn, dass ich rein statistische die Hälfte meines jetzigen Erdenlebens erreicht habe. Ab und an kommt es noch vor, dass mich der Überschwang überholt und ich ein Gefühl davon habe, als läge all die Pracht dieses Lebens noch vor mir – aber dann lägen ja auch noch all die zu absolvierenden Lektionen vor mir.

Auch hier kann ich mich nur wiederholen: ehrlich, ich bin froh und dankbar für jede Lektion, die ich überlebt und überstanden habe. Ab jetzt möchte ich den Weg, der noch vor mir liegt in Ruhe genießen und die maximale Kraft aus meinen bisherigen Erfahrungen schöpfen, um möglichst viele weitere und bitte angenehme Erfahrungen noch sammeln zu können – wer will das nicht  …

Ich persönlich bin überzeugt, dass ich jetzt, genau jetzt, im Besitz einer noch recht ordentlichen Gesundheit und eines noch recht erquicklichen Geistes, viel dazu beitragen kann, dieses Leben sinnvoll zu gestalten, in dem ich mich bewusst mit dem Sterben auseinandersetze und mich auf den Tod vorbereite. Warum? Dazu gibt es diverse Diskurs-Ansätze, die ich vielleicht in einem kommenden Artikel weiter ausführen werde.

Musik beeinflusst meine Lebensqualität

In jedem Fall gehört für mich die Musik unbedingt zu diesen erstrebenswerten Lebensqualität-Parametern. Ich höre tatsächlich sehr wenig Musik zuhause. Gerne den aktuellen Klassiksender, weil ich es nach wie vor liebe, Inspirationen durch Neuigkeiten – und seien es auch „nur“ Neuigkeiten für mein Ohr und meinen Geist, zu empfangen. Genaus so sind die Ideen zu meinen jeweiligen légèren Opern entstanden: Tolle Bariton-Arie … Welche Oper? Zack … nächste Produktion!

Da keimen im Unbewussten sehnsuchtsvolle Träume, die bestimmte Anteile meiner Geistesgegenwärtigkeit dann wahr werden lassen wollen … komme, was da wolle, egal was der Kontostand sagt, egal was der Terminkalender sagt, egal, was das Stimmbandvolumen sagt …

oder wie können Sie sich sonst erklären, dass ich in diesem Sommer, pünktlich zu ihrem 60. Geburtstag, ein Programm für Whitney Houston mit dem wunderbaren Pianisten Markus Stollenwerk entwerfe?

Ich sage es gleich: Meine oder UNSERE Interpretation wird sich SICHER eher von Bachs wohltemperiertem Klavier aus zur Unvergleichlichen hin entspinnen – und ich freue mich drauf:

wieder ein neuer Keim der da sprießen darf. Genau so wie diese …

… köstliche Mango, deren Kern ich heute vom Fruchtfleisch befreit in einen Topf gesetzt habe. Bin sehr gespannt, ob dieser tropische Zögling es schaffen wird, über den ersten Blätterkranz hinaus zu gedeihen. Mango-gelb sind meine Küchenschränke, fällt mir gerade auf, und Mango-gelb taucht in allen dieser Fotos zum Artikel auf. Vielleicht wird 2023 gar ein Mango-Jahr?!

Was ist mit dem Motto vom vergangenen Jahr 2022: Natur – mein Schlüssel zum Glück

Das war ein sehr gutes und ein sehr gut geschautes Motto 2022. Tatsächlich habe ich in der Natur, mit der Natur und mit wunderbaren Menschen wie Iris Wangermann von Peace with your Past und Mariela Auccacusi von Atich Peru in diesem vergangenen Jahr 2022 so viele Möglichkeiten und Zugangswege aufgezeigt bekommen, um meine eigenen Weg stets aufs Neue auszurichten, stets aufs Neue den Einklang mit Mutter Natur zu suchen,

wie zum Beispiel in dieser Praktik des „despacho“. Eine Gabe meinerseits, um in Einklang – in Ayni – zu kommen, auf dass ich der „epiphaneia“, griechisch = Offenbarung vielleicht irgendwann auf die Spur komme.

Zurück zu Epiphanias: ja, heute haben die Sternsinger an unserer Tür geklingelt. Und auch wenn dieses Jahr überraschend viele Bariton-Stimmen durch unser Treppenhaus schallerten, bin ich – neben des Erhaltes des traditionellen Türsegens – doch ungemein froh und beruhigt, dass es noch Menschen gibt – egal wie groß oder klein. egal ob Knabensopran oder Pubertätsbariton oder Begleitmezzo, die diese Tradition am Leben erhalten und für die guten und mildtätigen Werte unserer Gesellschaft eintreten.

Wer von uns legt sich denn heute noch gerne fest? Welche von uns mag sich noch langfristig für eine Idee verpflichten – und sei die Idee auch noch so gut? Wer steht denn überhaupt noch für sich gerade?

Lasst uns alle doch einfach versuchen, jeden Tag etwas Gutes, etwas Mildtätiges zu versuchen – und wenn ich nur das Bonbonpapier auf dem Waldweg einsammle und zuhause in die Mülltonne stecke – in die Mango-gelbe versteht sich.

Und ob dies wirklich mein Mango-Jahr wurde … das erfahren Sie spätestens in meinem Rückblick, Ende Dezember 2023, versprochen!

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