03 Nov. Zwischenblick Oktober – November 2024
Nebel wallen vor dem Fenster,
blass umhüllt vom Dunst die Welt.
Blatt um Blatt schwebt erdwärts nieder,
weil dem Wind der Tanz gefällt …
Ja, so lyrisch wird es mir ab und an im Herbst zumute. Ich liebe den Herbst, habe ich schon öfter erwähnt. Der November ist da ein besonderer Geselle, vielleicht ein wenig düster. Er fordert Abschluss, Rückzug, Einkehr. Eröffnet mit Samhain, dem keltischen Schwellenfest, Allerheiligen, gestern Allerseelen und heute Tag des Heiligen Hubertus. Allesamt Ahnenthemen.
Wenn ich zu meinem nebelverschleierten Fenster blicke, erfordert es ein wenig Phantasie um die Bilder von vor wenigen Wochen oder Tagen wachzurufen: Golden war der Oktober, besonders farbenprächtig und lustvoll hat er der Bäume Laubkleid gewandelt: Hainbuche in Gold, Eiche in Kupfer, Ahorn in Feuerrot … was für eine Pracht!
Ja, der gesamte Oktober stand wirklich ganz im Zeichen der Ernte! Nicht nur, weil am 8.Oktober der Postbote meine Buchexemplare von franzi geht dann heim vor meine Türe stellte, und mir dann praktisch, physisch, psychisch und seelisch klar wurde, was diese Reise so alles mit sich gebracht hat.
Apropos Reise:
Das gute Stündchen in Stuttgart
Gesungen wurde aber auch – es wird ja eigentlich immer gesungen im Hause Dannheim – heuer eben wieder die unangefochtenen Lieblingslieder von Carsten Linck und mir.
Diese Songs, Arien & Chansons dann mit meinen persönlichen Lyrik-Preziosen zu verweben, erweitert das Format um eine Dimension. Wir sind uns alle einig: Es muss eine neuer Programmtitel her, denn:
- Das Format dauert zwei Stunden, weil es halt so viele Lieblingslieder gibt (und noch viel mehr – Folgeprogramme stehen als quasi schon an).
- Weil der Titel zwar reizend ist, aber nicht im Ansatz die Tiefe und Leuchtkraft des Abends widerspiegelt.
- Weil ich noch NIE einen Programm-Titel im Nachhinein geändert habe – irgendwann ist das also auch mal dran.
Wir freuen uns sehr über Vorschläge und Inspirationen. Wer sich selbst einen Eindruck verschaffen möchte komme am 11.November in Bürgermeisterhaus Essen Werden.
Von Stuttgart aus ging es für mich direkt nach Frankfurt, auf die
Frankfurter Buchmesse
Beide Präsentationen waren wirklich wunderbar. In der Kulturvilla Mettmann wurde ich von Michael Zerban interviewt, nach zuhören HIER
Und auch im Essener Bürgermeisterhaus wurde der Chose große Aufmerksamkeit zu Teil. HIER geht es zum WAZ-Artikel. Einen – meinen allerersten – Podcast durfte ich einige Tage später als Gast von Daniela Nagel „besprechen“, der erscheint Ende November, ich werde berichten. Was für ein „Almabtrieb“!
Eine weitere von mir mit Aufregung und sehr großer Vorfreude erwartete Premiere stand außerdem noch an. Mal was ganz anderes. Keine Bühne, kein Theater, keine Kirche – in den Wald ging es! Auf
Franzis Krautschau
Seit Jahren, ich möchte sagen Jahrzehnten bin ich den Pflanzen, den Blumen und Kräutern, den Bäumen und Sträuchern, den Gräslein und Früchten sehr zugewandt. Habe viel Wissen und Weisheit erfahren und lerne dürfen und meine eigene Verbindung zum „Grünen Volk“ vertieft. Jetzt ist es an der Zeit, Interessierte Menschen, egal ob groß oder klein daran teilhaben zu lassen.
„Fünf sind geladen, zehn sind gekommen,
gieß Wasser zur Suppe, heiß alle willkommen“
so lautet ein ein Sinnspruch, der fein säuberlich in rot auf weiß vom Küchenschrank meiner Großmutter hinein in mein Gemüt prangte/prägte.
Im übertragenen Sinn bedeutet es an dieser Stelle: Mit maximal zwölf Personen wollte ich meine allererste Krautschau beginnen. 17 sind es dann geworden und es war wunderbar. Ich glaube, ich habe viel, viel zu viele Pflanzen vorgestellt und das Hirnkastel von so manchem Teilnehmenden zum Rascheln gebracht. Aber ich war selbst so überrascht und gerührt, dass sich von den 35 Entdeckten und Vorgestellten sogar einige noch in Blüte gezeigt haben, obwohl an einem 26. Oktober nun wirklich Rückzug angesagt ist.
Alles stand unter einem guten Stern, dem größten nämlich: der Sonne, sie schien so prächtig. Reiher und Bussard flogen vorbei und über uns formierte sich das große und klangvolle Vogel-Vau der Kraniche gen Süden. Am 1. März 2025 geht es wieder los.
Bei Interesse schreiben Sie mir gern eine E-Mail: kontakt@franziska-dannheim, Stichwort Krautverteiler, und informiere Sie im neuen Jahr.
Diesen Monat war es dann endlich soweit: Tadaaaa! Internet-Auftritt renoviert und fertig am Start:
SINGEN – SCHREIBEN – REDEN
Genau darum geht es in meinem Tun. Meine Homepage ist nun frisch und schön und neu, hurra! Das haben Sie natürlich längst bemerkt, denn auch hier im Blog – im Journal, wie es jetzt heißt – sieht so manches anders aus. Dank an Falk und Diana von &form, die mich über einige Überlegung-Vorrunden und eine anschließende umfangreiche Ausarbeitung zur Neustrukturierung geleitet haben. Es gibt nun diese DREI Bereiche: Singen, Schreiben & Reden – und damit fühle ich mich so gut und richtig – und für mich selbst auch „anspornend“ – umschrieben. Ja, da hat die Multidilettantin Freude. In Diesem Artikel beschreibe ich mein Verständnis zum Begriff.
Zeiten ändern sich, Ansichten ändern sich, Fähigkeiten entwickeln sich, Interessen verschieben sich – sehr gerne wandle ich mich und zeige das auch nach draußen. Wenn Sie regelmäßig einmal im Monat Post mit Informationen zu meinem Tun, meinen Auftritten und Ideen von mir persönlich erhalten wollen, dann schreiben Sie mir eine E-Mail an kontakt@franziska-dannheim.de Stichwort Infopost
Blick über den Tellerrand
Wie schön, dass ich im November nun direkt in allen drei Bereichen – und wir alle wissen: aller guten Dinge sind … in Aktion treten darf.
Es beginnt mit den Sisters of Comedy im Essener Stratmanns Theater. Hier darf ich nicht nur, wie seit sechs Jahren, an der Seite von Carmela De Feo, der wunderbaren und unermüdlichen Mit-Gründerin dieses Projekts, den caritativen Teil des Abends moderieren – also wem oder was in diesem Jahr die Spenden der Eintrittsgelder und Sammelgläser zu Gute kommen. Auch in diesem Jahr werden wir die CSE unterstützen, weil sie so großartige engagierte Arbeit machen um Frauen in Notlagen in Essen zu helfen.
Kurz darauf folgt eine musikalische Lesung, bei der ich zu Gast sein darf, und Texte von und über die von mir sehr verehrte Hilde Domin vortragen darf. Ähnliches gibt es Mitte des Monats noch in der Alten Synagoge in Essen. Wie schön, dass ich mehr und mehr auch als Vortragende agieren darf – gerne mit den Themen, die Relevanz und Strahlkraft haben – in Zeiten wie diesen.
Außerdem wird natürlich und unbedingt gesungen: Ein gutes Stündchen – wer weiß: Vielleicht haben Sie uns ja bis dahin schon neue Titel-Vorschläge gemacht …?
Besinnung und Dank
In diesem letzten Absatz warte ich direkt mit zwei Aspekten auf, die ich mir über längere Etappen erarbeiten, erschließen, erobern durfte. Erstens: das Thema Dankbarkeit. In jedem Selbstfindung-Workshop ist davon die Rede: Sei dankbar für das, was dir beschieden ist …
Wie oft und wie lange bin ich wohl viel zu schnell durch mein Leben gerauscht, OHNE all das zu realisieren und wertschätzen zu können, wofür ich dankbar sein kann: Ein sicheres Dach über dem Kopf, ein trockenes Zuhause, ein eigenes Bett, ein Kühlschrank, in dem Lebensmittel stehen, die mich sättigen und die mir schmecken, Menschen um mich, die mich mögen, ertragen, sogar lieben, ein Körper, der mir die Ausübung meiner Lieblings-Beschäftigungen erlaubt, die da wären: Singen, Schreiben, Reden & Laufen.
Mein zweiter „Prüfstein“ im wahrsten Sinne des Wortes sind diese Steinhügel oder „Stoanane Manderln“. Lange habe ich gedacht, sie seien eine aus dem fernes Osten importierte Spiritualität-Praxis. Aber Nein, Doppel-Nein – Dannheim lernt nie aus: Bei meiner Alpenüberquerung 2019 bin ich ihnen in den Südtiroler Alpen begegnet und seither vor ihrer archaischen Kraft, die überall auf der Welt zu finden ist, fasziniert und begeistert.
Auf dem obigen Bild habe ich mit meinem „Steinwesen“ den Ort markiert, an dem eine uralte Buche vom Sturm den Hang hinunter gerissen wurde. Ihre Wurzeln ragen nun in den Himmel. Es hat etwas Skelettartiges. Zwischen diesen Wurzeln stecken Steine, dieser typische, wunderschöne Ruhrsandstein, den ich vorsichtig herauslöse. Sie haben vielleicht hunderte von Jahren am Fuße dieser Buche verbracht, im Dunkeln. Und jetzt sind sie empor gerissen und im Licht. Die Welt steht Kopf.
Und ich knie am Wurzelstock, atme und setze behutsam Stein auf Stein. Danke.
Nun – zum Ende – schaue ich wieder aus dem Fenster und die Sonne strahlt. Das erste mal seit drei Tagen. Da hüpfe ich schnell hinaus und genieße diesen köstlich schweren Waldduft und halte Ausschau
… wie die Kraniche in filigranen Linien
ihre Abschiedszeilen in den Himmel schreiben
Ihr Ruf verklingt am Himmelsrand
verkündet Ankunft im anderen Land
Mit lyrischen Grüßen verbleibe ich,
Ihre Franziska Dannheim
No Comments